Ernährung, Gesundheit

Kalorien zählen macht keinen Sinn

Nicht die Menge sondern die Qualität der Kalorien zählt

Kalorien verhalten sich in unserem Körper nicht gleich, sondern völlig unterschiedlich. Daher ist es sinnlos sie zu zählen! Wir müssen auf Qualität anstatt nur auf Quantität achten. Wir alle denken gern logisch und rational nach mathematischen Regeln. Deswegen lautet die breit verbreitete offizielle These mit dem Kalorienverbrauch für uns so einleuchtend. Wir sollten einfach unseren Kalorienbedarf laut unserer Tätigkeiten berechnen (wer im Büro arbeitet, verbraucht weniger, wer körperlich viel Arbeit verrichten muss, mehr Kalorien) und unseren Konsum danach richten. Es gibt zahlreiche Apps, die diese Daten für uns genau bestimmen können. Hört sich schlüssig und vor allem simpel an, deswegen befolgen auch viele diesen Rat. Oder sie verstehen wieder mal die Welt nicht mehr, wenn sie trotzdem weiterhin zunehmen und krank werden. Typisches Beispiel ist ein lieber Verwandter von mir. Als er uns mit der Familie besucht hatte, nahm er bei jeder Mahlzeit sein Handy und zählte die Kalorien. Wir waren in einem Gasthof essen – seine Wahl: Schweinshaxen mit Semmelknödeln. Als ich als Begleitung einen Salat vorschlug, hieß es, er hätte seine Kalorienanzahl bereits erschöpft, Salat geht sich nicht mehr aus… Und Hunger hätte er auch keinen mehr, er wolle nicht zu viel essen. (Salat hätte dabei geholfen die schwere Mahlzeit leichter verwerten zu können.) Ich muss wahrscheinlich nicht erwähnen, dass er mit dieser Methode bereits ein stattliches Gewicht erreicht hat… Leider hören Familienmitglieder bekanntlich nur selten aufeinander, somit ist es mir bis heute nicht gelungen ihn zu überzeugen. Er glaubt zu sehr an der logisch klingenden offiziellen These mit Kalorien zählen. Dicke Menschen essen oft viel weniger, als diejenigen, deren Stoffwechsel und Insulinsensivität ordnungsgemäß funktionieren. Sie haben das Gefühl, sie sehen sich eine Speise nur an und schon nehmen sie zu. Sie verwerten die aufgenommenen Kalorien viel effektiver, fast alles wandert sofort wieder in die Fettreserven. Dies haben sie auch einer veränderten Darmflora zu „verdanken“, die aufgrund einer ungesunden Ernährung von ungünstigen Bakterien besiedelt wurde.

Die wichtigste Frage: WAS?

Unser Körper und unsere Biochemie funktionieren nämlich nicht nach mathematischen Regeln und unser Stoffwechsel ist nicht berechenbar! Mittlerweile wissen wir, dass vorrangig nicht die Menge an Kalorien zählt, sondern WAS wir zu uns nehmen. Ungesunde Nahrungsmittel bauen wir fast gänzlich in unsere Fettdepots ein – sichtlich am Bauch und/oder unsichtbar im Inneren des Körpers -, auch wenn wir nicht so viele Kalorien davon konsumieren. An diesen Nahrungsmitteln sind nicht der Energiegehalt das Gefährliche, sondern ihre Wirkung auf unseren Körper. Konzentrierter Fruchtzucker, Industriezucker, Auszugsmehle, industriell verarbeitete Fette und Transfette wandelt unsere Leber auch in kleinen Mengen sofort in Fett um. Dieses Fettgewebe verursacht Entzündungen überall, wo wir Schwachstellen im Körper haben sowie verhindert, dass unser Stoffwechsel gut funktionieren kann. Folge: unsere heutigen Zivilisationskrankheiten. Gesunde Lebensmittel können wir verwerten, diese braucht unser Organismus dringend und laufend. Sie sind Baustoffe für unsere Zellen, Organe, Knochen und Muskeln. Wir bauen Proteine, gesunde Fette, Vitamine und Mineralstoffe in unsere Zellen ein und brauchen diese für einen gesunden, gut funktionierenden Stoffwechsel. Auch wenn sie Unmengen an Kalorien liefern, bieten unter anderen Nüsse, Avocados, Kokos, Oliven, Samen und Kerne, hochwertige Öle, Butter und Käse, Obst und Gemüse essentielle Baustoffe für unseren Körper. Wir brauchen diese Stoffe um uns daraus aufzubauen und unsere Zellen regenerieren zu können. Von diesen Kalorien werden wir nicht dick und krank, ganz im Gegenteil!

Gesunde Fette helfen beim Abnehmen

Gesunde Fette, die in hochwertigen Ölen, Nüssen, Kernen und Samen sowie fettigen Früchten oder Pflanzen enthalten sind, sind essenziell für unsere Zellen. In meinem Beitrag über die Bedeutung von Fett kannst du mehr darüber lesen. Wenn ich zusammenrechnen würde, wie viel Kalorien wir in unserer Familie in Form von diesen Fetten und dazu pflanzliche Proteine essen, würden wir laut offizieller These alle über 100 Kg wiegen müssen… Außerdem bieten fettige Milchprodukte auch noch andere Vorteile. Fermentierte Produkte zum Beispiel, wie Naturjoghurt und Kefir liefern auch noch gesunde Bakterien für unseren Darm, die beim Abnehmen bzw. schlank bleiben helfen. Dies trifft auf alle fermentierten Lebensmittel zu, sie sind ein hervorragendes Probiotikum.

Wichtig auch: WANN wir essen!

Unsere Insulinempfindlichkeit ist bewiesen am Morgen effektiver und bis Abend hin immer weniger wirksam. Das bedeutet: in der Früh und am Vormittag können wir Kohlenhydrate besser verwerten, also in Energie umwandeln. Am Abend kann unser Körper sie fast nur mehr in Fett umwandeln. Die Ursache dieser Änderung findet sich im Tagesrhythmus: unsere Gene und Zellen haben sich im Laufe unserer Evolutionsgeschichte an den natürlichen Tag-Nacht-Zyklus des Planeten gewöhnt. Je nach Tageszeit werden andere Gene und dadurch andere Hormone aktiv – auch Insulin, der in der ersten Tageshälfte intensiver arbeitet. Daher wird empfohlen, Kohlenhydrate (komplexe, wie Haferflocken oder Vollkorn) auf das Frühstück und spätestens Mittagessen zu planen. Am frühen Abend sollten nur noch mit gesunden Fetten zubereitete Proteine – am besten pflanzliche – und leichte Gemüsegerichte gegessen werden. Spät am Abend sollten wir auf Essen verzichten, damit sich unser Körper in der Nachtruhe regenerieren kann: Fasten – in welcher Form am besten? Zahlreiche Studien beweisen, dass wir mit der gleichen Nahrungsmenge und -Qualität je nach Tageszeit anders umgehen – das Frühstück wird nützlich verwertet, unser Abendessen zum Großteil eingelagert. Daher ist die Frage, WANN wir essen, wichtiger als WIE VIEL wir essen. Dabei sind genügend Essenspausen und gesunde Lebensmittel mit Vitalstoffen essenziell für unsere Gesundheit.

Fazit

Die offizielle Empfehlung mit der Kalorienbilanz ist längst veraltet, jedoch dauert es immer eine lange Zeit, bis eine solche These korrigiert wird – ähnlich zur verbreiteten Fettphobie… Außerdem kommt sie der Lebensmittelindustrie sehr gelegen – demnach dürften wir essen, was wir wollen, also auch Industrienahrung und Zucker -, es käme nur auf die Kalorienbilanz an. Und die liege in unserer Verantwortung. Somit wären wir immer selber schuld und nicht die Lebensmittelbranche, aus ihrer Sicht äußerst praktisch… Nimm deine Essgewohnheiten unter die Lupe, es ist niemals spät etwas zu ändern. Deiner Gesundheit und deiner Umwelt zuliebe wird es sich lohnen!

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