Natürliche Zuckeralternativen – Teil 3: Sirupe
Weg vom süßen Geschmack
Ich schlage dir vor, als erstes meinen Beitrag über Erythrit (Zuckeralternativen I) zu lesen. Dort fasse ich auch zusammen, warum es wichtig ist, generell weniger Süßes zu dir zu nehmen.
Ahornsirup
Ahornsirup ist der eingedickte Saft kanadischer Ahornbäume.
Enthält zwar einige wichtige Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen), aber in kleinen Mengen.
Hat zwar einen niedrigen glykämischen Index, aber trotzdem einen Zuckergehalt von 60%!
Ihr merkt schon, ich bin nicht unbedingt ein Fan von Ahornsirup, ist genauso schlecht für die Zähne, wie Zucker und die wenigen Mineralstoffe kann man aus viel gesünderen Quellen beziehen…
Reissirup
Reissirup besteht aus Oligosacchariden, Glucose, Maltose und Mineralstoffen. Dem hohen Anteil an Oligosacchariden (Mehrfachzucker) hat der Sirup eine verlangsamte Verstoffwechselung zu verdanken, der Blutzucker steigt langsamer an. Allerdings hat Reissirup immer noch einen hohen glykämischen Index, da er doch von Glucose dominiert wird.
Die enthaltenen Mineralien (Kalium, Magnesium, Phosphor und Calcium) sind von Vorteil, trotzdem müsstest du reichlich Reissirup konsumieren um auch etwas davon zu haben. Davon würde ich allerdings abraten.
Der größte Vorteil von Reissirup ist, dass er keine Fructose enthält. Somit ist er perfekt als ergänzendes Süßungsmittel für alle, die keine Fructose vertragen (und deren Anzahl sich in letzter Zeit drastisch erhöht). Aber nur als Ergänzung und nicht als einziger Ersatz – dafür ist der Zuckeranteil zu hoch.
Er ist praktisch ein Glucosesirup, der aber mit den Mehrfachzuckern und mit den Mineralstoffen einen Vorteil gegenüber reiner Glucose aufweist.
Fazit:
Ich habe immer Reissirup zu Hause und verwende diesen sehr sparsam und nur als Ergänzung zu Erythrit für einige Süßspeisen ähnlich zu anderen Sirupen wie Dattelsirup: für kalte Desserts, Cremen, Puddings, Keksen sowie einigen Kuchen.
Mein Lieblings-Süßungsmittel neben Erythrit ist selbstgemachter Dattelmus. Du brauchst dafür lediglich Datteln, heißes Wasser zum Einlegen und ein Spritzer Zitronensaft. So hast du auch die Ballaststoffe der Datteln gleich dabei.
Honig
Honig ist unser ältestes Süßungsmittel. In Ägypten wurde er als Speise der Götter verehrt.
Trotzdem ist er nicht die beste Wahl, wenn es um Süßungsmittel geht. Er besteht nämlich zu 80% aus Zucker.
Im Durchschnitt aus:
- 38% Fructose
- 31% Glucose
- 10% Mehrfachzucker
- 17% Wasser
- je nach Sorte 2 – 4% Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, organische Säuren und sekundäre Pflanzenstoffe
Ein Honig mit höherem Glucoseanteil hat eine cremige bis feste Konsistenz, ein höherer Anteil an Fructose ergibt einen eher flüssigeren Honig.
Honig darf auf keinen Fall Babys bis 12 Monate angeboten werden! In jedem Honig können Sporen von Bakterien vorkommen, die für größere Kinder und Erwachsene ungefährlich sind, für Babys mit einer noch unausgereiften Darmflora aber fatale Folgen nach sich ziehen können.
Honig hat zahlreiche heilende Wirkungen – ich benutze ihn auch eher als Heilmittel als zum Süßen. Die Heilwirkung bei kleineren Wunden, Husten, Hals- oder Hautproblemen, Magen-Darmbeschwerden oder Pilzinfektionen ist den enthaltenen Enzymen sowie antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoffen zu verdanken.
Achtung aber: Diese Stoffe werden über 40 Grad Hitze zerstört!
Daraus resultiert auch schon mal die ideale Verwendung von Honig: in Tee oder Milch nur dazugeben, wenn diese bereits unter 40 Grad gekühlt worden sind.
Nicht zum Kochen oder Backen verwenden.
In kleinen Mengen als Heilmittel: 1-2 Teelöffel bei entsprechenden Beschwerden einnehmen oder bei kleinen Wunden äußerlich einschmieren.
Achte auf die Qualität! Kauf möglichst regionalen Bio Honig im Glas, auf keinen Fall in Plastikbehältern. Wähle eine gute Qualität, somit erhältst du auch mehr Enzyme und heilende Pflanzenstoffe.
Bio Imker unterliegen strengen Kriterien, die nicht nur einen hochwertigen Honig ohne Pestizide garantieren, sondern wo auch auf das Wohlergehen der Bienen geachtet wird.
Andere Sirupe, wie Agavendicksaft, Apfeldicksaft und weitere Fruchtsirupe bestehen fast gänzlich aus reinem Fruchtzucker – vermeide diese genauso weitgehend wie Industriezucker und Fructose!
Yaconsirup und Yaconpulver habe ich noch nicht ausprobiert, sollen aber äußerst gesunde Alternativen darstellen – Berichte über deine Versuche mit diesen Süßungsmitteln würden mich freuen!
Auch natürliche Sirupe mit Maß
Es gilt wieder: so wenig wie nur möglich und nur so viel wie nötig.
Sirupe, wie Ballaststoffsirup, Yacon- und Reissirup schlage ich dir als Ergänzung zu Erythrit, Erythrit-Stevia Mischungen sowie zu Birkenzucker vor.
Honig gehört unbedingt in die Speisekammer, aber nur als Heilmittel in kleinen Mengen, nicht zum Backen.
Die anderen Sirupsorten würde ich nicht empfehlen, entweder wegen des hohen Zuckeranteils oder der vielen enthaltenen Fructose.
Möglichst bevorzuge ich öfter ganz natürliche Süßungsmittel, wie Bananen, Datteln, Beeren, Äpfel und andere ganze Früchte. Diese enthalten neben Fruchtzucker auch gesunde Ballaststoffe, die beim Stoffwechsel helfen.
Außerdem arbeite ich viel mit Gewürzen, somit kann ich ein Teil der Süße durch andere angenehme Geschmäcker ersetzen – und dadurch natürlich auch an Süße sparen.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Experimentieren und viel Erfolg in der Küche!
Die ersten beiden Teile meiner Beiträge über natürliche Zuckeralternativen beschäftigen sich mit Erythrit – meinem absoluten Lieblings-Zuckerersatz -, Birkenzucker (Xylit) und Kokosblütenzucker.