Zucker – der Vitaminräuber
Wie funktioniert der Stoffwechsel?
Die Aufgabe unseres Dünndarms besteht darin, die Nährstoffe, die wir zu uns nehmen, in winzige kleine Teile zu zerlegen. Diese gelangen dann durch die Darmwand in die Blutbahn. Kohlenhydrate, wie auch Zucker, werden durch dieses Zerlegen Einfachzucker, die in die Leber gelangen. Dort werden sie als Reserve gespeichert oder als Blutzucker in die Blutbahn geleitet. Das ist ein normaler Stoffwechselprozess, wozu aber mehrere Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe gebraucht werden, damit es richtig funktioniert. Diese verbraucht der Körper bei der Verdauung, deshalb müssen wir regelmäßig mit der Nahrung für Nachschub sorgen.
Ursprüngliche Lebensmittel würden uns mit diesen Vitalstoffen auf natürlicher Weise gut versorgen. Die industriell verarbeiteten Produkte mit Zucker und Weißmehl aber verzichten nicht nur komplett auf diese Stoffe, sie entziehen sie sogar dem Körper!
Wir brauchen keinen zugesetzten Zucker!
Industrieller Zucker beinhaltet keinerlei lebenswichtige Stoffe, die der Körper benötigen würde! Rein gar nichts! Die Werbeslogans, die uns glauben lassen wollen, Zucker wäre für unser Gehirn oder sogar für die Entwicklung unserer Kinder wichtig, wollen nur die Produkte verkaufen.
Unser Gehirn braucht tatsächlich Glucose für seine tägliche Arbeit jedoch auf keinen Fall aus dieser schädlichen und künstlich hergestellten Substanz! Diese Energie gewinnt der Körper bereits aus der Beilage zu unserem Mittagessen etwa aus Gemüse, Vollkornreis oder schonend zubereiteten Kartoffeln. Unser Körper braucht keinen zusätzlichen Zucker und er dankt uns langfristig, wenn er soweit wie nur möglich davon verschont wird.
Zucker versorgt uns lediglich mit leeren Kalorien, die wir aber nicht brauchen und uns schaden!
Mangel an Vitamin B1
Vor allem rauben uns Zucker und Weißmehl das Vitamin B1 (Thiamin), das aber für unseren Stoffwechsel unentbehrlich ist. Ohne diesen können wir einfache Kohlenhydrate überhaupt nicht abbauen.
So beginnt wieder ein Teufelskreis – mehr Zucker zu essen bedeutet, wir bräuchten mehr Vitamin B1. Da Zucker aber nichts liefert und unsere übrige Nahrung mit viel Weißmehl und ohne Vitamine dieses auch nicht anbietet, leiden wir schnell an Vitaminmangel und werden krank.
Unser Stoffwechsel wird gestört und dies kann zu jeder erdenklichen Zivilisationskrankheit führen.
Thiamin steckt vor allem in den Randschichten von Getreide, Vollkornprodukte decken also am besten unseren Bedarf. Sehr gute Quellen sind Hülsenfrüchte, wie Linsen, Erbsen und Bohnen sowie Walnüsse. Fleisch und einige Fischarten, wie Scholle, Thunfisch und Lachs sind auch gute Vitamin B1-Lieferanten. Am wichtigsten ist natürlich immer Gemüse, wenn es um Vitamine geht, zB. Brokkoli, Blumenkohl, Kartoffeln, Spargel, Wirsing und Artischocke.
Allerdings ist Vitamin B1 ein wasserlösliches Vitamin, das auch hitzeempfindlich ist, daher ist eine schonende Zubereitung wichtig.
Vitamin- und Mineralstoff-Räuber
Außer des Vitamins B1 raubt Zucker auch andere Vitamine sowie Mineralstoffe, wie Kalzium, Phosphor, Magnesium, Chrom und Kalk. Die Unterversorgung verursacht dann Müdigkeit mit Leistungsschwäche, Schlafprobleme und Abwehrschwäche gegenüber Infekte. Die Viren in der Erkältungszeit erwischen uns dann mit Leichtigkeit.
Kalkmangel hat katastrophale Folgen für unsere eh bereits durch Zucker angegriffenen Zähne und für unsere Knochen. Vor allem wachsende Kinder und ältere Menschen brauchen unbedingt Kalk um starke Knochen zu entwickeln bzw. zu behalten.
Wir haben wieder Hunger – aber auf Vitamine!
Außerdem macht uns die Unterversorgung an wichtigen Nährstoffen auch hungrig! Der Körper leidet an Mangel, den er ausgleichen möchte. Somit signalisiert uns unser Gehirn wieder Hunger und hofft darauf, endlich mit der nächsten Dosis Essen die nötigen Stoffe zu kriegen. Wenn er wiederholt nur leere Kalorien bekommt, tritt das Hungergefühl wieder in Kürze auf – der nächste Teufelskreis.
Gewöhnt euch an, mit jeder einzelnen Mahlzeit überwiegend Gemüse oder Obst mitzuessen – ihr erleichtert euren Stoffwechsel enorm. Wenn ein Dessert, dann Beeren oder andere gesunde Früchte dazu. Wenn ein Braten, dann schonend zubereitete Kartoffeln, Vollkornreis mit Hirse oder Buchweizen und reichlich Gemüse dazu. Wenn eine Suppe mit Nudeln, dann mit viel Suppengemüse. Zu jedem Mittagessen einen Salat mit mehreren Gemüsesorten mitessen.
Eine ideale Portion würde das Meiste vom Gemüse enthalten und dann kommt der Rest. Stattdessen essen wir öfters nur Fleisch mit Beilage oder weiße Nudeln mit Soße. Keine Ballaststoffe und Vitamine in Sicht…
Gesunde Ernährung ist die beste Versorgung
Einigen Nahrungsmitteln werden nachträglich Vitamine zugesetzt um diese als gesund einstufen zu können. Wenn das Produkt aber viel Zucker, einfache Kohlenhydrate und andere schädliche Inhaltsstoffe liefert, die Vitaminräuber sind, reichen diese zugesetzten und außerdem künstlichen Vitamine auf keinen Fall aus. Außerdem liefern Gemüse, Vollkornprodukte und Co. nicht nur die nötigen Vitamine und Mineralstoffe, sondern Spurenelemente, Enzyme, ungesättigte Fettsäuren, essenzielle Aminosäuren, Aromastoffe, ätherische Öle, Pflanzenhormone, sekundäre Pflanzenwirkstoffe und und und…
Gesunde Ernährung ist die beste Investition in unsere Gesundheit und kostet letztendlich weitaus weniger, als die Kosten der Vitaminpräparate und Krankheitsbehandlungskosten mit unzähligen Medikamenten.
Wenn jemand trotzdem noch an Vitamin – oder Nährstoffmangel leidet (wie jeder im Winter an Vitamin D), soll auf jeden Fall mit Vitaminpräparaten ausgleichen – bitte aber vorher mit dem Arzt nach einem Bluttest die Dosierung abklären!
Unsere heutige Zivilisationskost sorgt also für einen großen Widerspruch – obwohl wir noch nie in der Geschichte der Menschheit so gut mit Nahrung versorgt waren, hatten wir noch nie so viel Mangel an Vitalstoffen und die daraus resultierenden Krankheiten!